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Warum werde ich nicht satt? – oder: ich habe Durst!

„Endlich sind bald Sommerferien! Endlich sechs Wochen frei!“

Diese, oder ähnliche Aussagen begegneten mir während meiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den letzten Wochen fast täglich. Doch häufig mündeten diese freudigen Ausbrüche auch schnell in Nörgeleien über die – nach Meinung vieler Teenager – schier unerträgliche Hitze. Schnell folgten meistens die schon fast flehentlichen Rufe: „Ich habe Durst!“

Wenn man in sengender Mittagshitze draußen unterwegs ist, gibt es nichts Besseres als ein Glas kühles Wasser, um den eigenen Durst stillen zu können. Doch nicht nur unser Körper braucht in diesen heißen Tagen viel Flüssigkeit. Auch unsere menschliche Seele hat Durst. Sie ist auf der Suche nach mehr, nach wahrem Leben. Die Gedanken: Ist das wirklich alles? Da muss es doch noch mehr geben als das, was ich in meinem Leben bisher gefunden habe?

Eine bekannte Rockband, Die Toten Hosen, drücken diesen Lebensdurst in einem ihrer Lieder mit der Frage aus: „Warum werde ich nicht satt?“
Die Gruppe beschreibt im gleichnamigen Lied ihr eigentlich perfektes Leben. Sie haben die Möglichkeit, sich alles leisten zu können, um trotzdem am Ende feststellen zu müssen, dass das nicht reicht, um „satt“ zu werden.
In der Bibel wird dieses Phänomen von einem Psalmschreiber folgendermaßen beschrieben: „Wie ein Hirsch nach Wasser dürstet, so sehne ich mich nach dir, mein Gott“ (Psalm 42, 2).
Vertraut man dieser biblischen Aussage, sehnt sich die menschliche Seele nach Gott. Bewusst oder unterbewusst sind wir als Menschen auf der Suche nach Gott. Weil Gott Beziehung zu uns möchte, hat er uns mit dieser Sehnsucht nach ihm geschaffen. Den stetig aufkommenden Lebensdurst versucht der Mensch jedoch mit den verschiedensten Dingen zu stillen – meist nur nicht durch die Gemeinschaft mit Gott. Doch nach kurzzeitiger Befriedigung wird man immer wieder enttäuscht feststellen müssen, dass der Durst zurückkehrt, oft sogar stärker als zuvor. Was auch immer man versucht um den Lebensdurst ohne Gemeinschaft mit Gott zu stillen – es wirkt nur wie eine Schmerztablette, das Problem jedoch bleibt.

Jesus Christus sagt im Evangelium: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt wird nie mehr Durst haben.“ (Johannes 6, 35)
Außerhalb von der Gemeinschaft mit Gott, können wir nach den biblischen Aussagen nicht das finden wonach wir eigentlich auf der Suche sind. Doch Jesus möchte diesen Durst unserer Seele stillen. Er möchte heil machen, was kaputtgegangen ist.

Wenn Sie mit dem Durst Ihrer Seele konfrontiert werden, ermutige ich dazu sich die Frage zu stellen welcher „Durstlöscher“ zukünftig gebraucht werden soll um die eigene Seele satt zu machen.

Ihr
Johannes Eisen
für das Evangeliumsnetz e.V.