Lesedauer 2 Minuten

Haben Sie sich schon einmal um Kopf und Kragen geredet, um jemanden von Ihrem Glauben an Jesus Christus zu überzeugen?
Ich habe mich öfter in einer solchen Gesprächssituation wiedergefunden und muss im Rückblick feststellen, dass ich meine damalige Verbissenheit ein wenig bereue. Nicht dass ich es für falsch hielte, missionarische Leidenschaft zu zeigen! Wir haben die wichtigste Botschaft der Welt und das darf auch gerne greifbar werden.

Es war aber ein Vers aus der Apostelgeschichte, der mir eine ganz neue Sichtweise auf meine tatsächliche Aufgabe eröffnet hat. Es ist das letzte, was Jesus vor seiner Himmelfahrt zu seinen Jüngern sagt:

„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apg 1,8)

Jesus verheißt den Jüngern, dass sie seine Zeugen sein werden. Ein Zeuge ist Bestandteil eines jeden Gerichtsprozesses. Seine Aussage hat sehr viel Gewicht. In der Antike war der mündliche Bericht eines Augenzeugen sogar mehr wert als ein schriftliches Dokument. Die Aufgabe eines Zeugen ist es zu berichten, was er gesehen, gehört und erlebt hat. Er unterscheidet sich insofern von dem Amt eines Anwaltes, als dass dieser den Angeklagten verteidigen muss.
Ein Anwalt muss sich im Zweifelsfall eben um Kopf und Kragen reden, um seinen Klienten vor einer Verurteilung zu bewahren. Nicht so der Zeuge!

Wenn Jesus seine Jünger (und dann in Verlängerung eben auch uns heute) zu Zeugen macht, dann muss ich mich nicht selbst zu seinem Verteidiger aufschwingen. Es darf meine Aufgabe bleiben, von dem zu berichten, was ich bei Jesus gesehen, gehört und mit ihm erlebt habe. Den Rest besorgt die Kraft des Heiligen Geistes!

Wie lautet Ihr Zeugnis?

Ihr
Manuel Stoll
für das Evangeliumsnetz e.V.