„Nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner großen Barmherzigkeit machte er uns selig. “
Titus 3, 5
Du mußt Leben und Wort weit von einander scheiden. Willst du das Leben ansehen, so will ich dir geben St. Petrus, Paulus oder St. Johannis Leben und wirst dennoch damit zu Schanden werden. Es muß Barmherzigkeit und Gnade, nicht Leben oder Werke sein. Welche allein sehen auf das ehrbare, scheinbare leben, denen wäre es besser, daß sie Huren und Buben wären und im Kot lägen. Und dennoch will Gott nicht, daß wir ein schändliches, böses Leben führen; denn er leidet’s nicht, und es ist verdammt. Führest du aber ein gut Leben, so willst du daran hangen. Das will er auch nicht leiden. Darum mußt zusehen, daß du auf der mittelsten Steige bleibest, weder zur linken noch zur rechten Seite wankest, ein still, fein säuberlich Leben vor der Welt führen, aber nichts davon halten, nichts besser, denn ob ich schlafe oder wachse und damit nicht den Himmel verdiene.