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Straßenbauarbeiter

Ich grüße Sie ganz herzlich mit dem Wort: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“ (Jes 40,3+10)

In dem ganzen Kapitel geht es um Trost und Erlösung für Israel. Wir Christen kommen in den Genuss dieser frohen Botschaft, wenn wir uns von Jesus in den Ölbaum Israels einpfropfen lassen.

Vor der Aufforderung: „In der Wüste bereitet den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gott!“ (Vers 3) lässt Gott seinen Propheten den Israeliten, die nach Babylon deportiert waren, sagen: „Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Redet zum Herzen Jerusalems und ruft ihm zu, dass sein Frondienst vollendet, dass seine Schuld abgetragen ist.“ (Vers 1+2).

Trost braucht der Mensch, der die Sinnhaftigkeit seines Lebens verloren hat, der verzweifelt ist, der Angst vor der Zukunft hat. So ein Mensch braucht keine Vertröstung im Sinn: „Du schaffst es schon!“ Er braucht die Erfahrung, dass da jemand ist, dem er vertrauen kann. Trost ist immer ein Beziehungsgeschehen; das entdecke ich an unserem jüngsten Enkel, den nur Mama wirklich trösten kann.

Der Prophet sagt den resignierten und traurigen Israeliten, dass ihr Frondienst zu Ende und ihre Schuld getilgt ist. Das ist der Trost Gottes für uns: Du brauchst nicht mehr in deinen Lebenssystemen, die dir die Freiheit nehmen, zu leben und da, wo du schuldig geworden bist, ist dir vergeben. Gott weist den Weg in die Freiheit seines Lebens und er legt uns nicht auf das Fehlverhalten fest.
Wenn Gott den Israeliten in Babylon sagt, dass der Frondienst zu Ende ist, wird immer die Erinnerung an die Zeit in Ägypten wach und das, wie Gott da gehandelt hat. Weil Gott treu ist, wird er auch jetzt wieder so handeln. Wenn wir die Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel betrachten, können wir seine Gnade, Barmherzigkeit und Treue entdecken. Er ist verlässlich und hält sich an das, was er zusagt.

Einen deprimierten und resignierten Menschen aufzufordern, für sich etwas zu tun, macht wenig Sinn. Erst ein Getrösteter kann der Aufforderung des Wochenspruchs nachkommen. Deshalb hat uns Gott seinen Tröster, den Heiligen Geist, geschenkt.
Wie können wir in der Wüste den Weg des Herrn bahnen und in der Steppe eine Straße für unsern Gott ebnen?
Von Johannes dem Täufer berichten die Evangelien, dass er das umgesetzt hat, was Jesaja verkündete; er ist die Stimme eines Rufenden in der Wüste. Er hat Jesus den Weg gebahnt, indem er zur Buße gerufen, getauft und aufgezeigt hat, dass Jesus der Erlöser ist.

Wenn wir, trotz unserer Berge aus Angst und unseren Tälern der Verzweiflung, Jesus in unser Leben hinein lassen, dann bahnen wir für IHN den Weg.
Wenn wir in unseren Alltagssituationen auf den Erlöser hinweisen, bahnen wir für IHN den Weg.
Wenn wir im Lobpreis und der Anbetung Gott als den Schöpfer von Allem bekennen, bahnen wir für IHN den Weg.

So, wie Gott die Verheißung der Rückkehr und Wiederherstellung Israels erfüllt hat, so hat er auch die Zusage „Siehe, Gott, der Herr, kommt mit Macht, … Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte;“ (V 10+11) wahr gemacht, indem Jesus in diese Welt kam. Und so können wir auch mit dem Wiederkommen von Jesus rechnen: „Wir erwarten gemäß seiner Verheißung einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.“ (2Pet 3,13).
Deshalb können wir mit getrostem Mut in eine ungewisse Zukunft gehen, denn der Herr kommt gewaltig.

Gruß und Segen

Hans Wiedenmann

Zentrum für Erneuerung – Maranata e.V.
https://zentrum-fuer-erneuerung.de/