Reformation und „Systemrelevanz“
Wir stehen vor großen Herausforderungen. Es zeigt sich in diesen Tagen noch einmal, wie zerbrechlich unser Leben ist. Wir werden hinterfragt, wie wir weitermachen sollen. Politiker und CEO´s, Ärzte und Verantwortliche in den unterschiedlichsten Bereichen bemühen sich einen guten Weg zu finden. Was ist wichtig, was kann hinten anstehen? Von den Kirchen wird da kein Beitrag erwartet, in den Nachrichten werden sie z.T. nicht einmal unter den relevanten Organisationen erwähnt.
Als kürzlich ein Pfarrer im Krankenhaus einen Besuch machen wollte, wurde ihm der Zutritt mit dem Verweis verwehrt, die Person liege noch nicht im Sterben. Nur als Orte der Gefährdung finden die Kirchengebäude und Veranstaltungen Beachtung.
Als kürzlich ein Pfarrer im Krankenhaus einen Besuch machen wollte, wurde ihm der Zutritt mit dem Verweis verwehrt, die Person liege noch nicht im Sterben. Nur als Orte der Gefährdung finden die Kirchengebäude und Veranstaltungen Beachtung.
In diesen Tagen feiern wir Reformationsfest. Aber das steht ja auch im Schatten von Halloween.
„Niemand kann ein anderes Fundament legen als das, das schon gelegt ist – Jesus Christus.““ (1 Korintherbrief Kapitel 3 Zeile 11) So schrieb Paulus vor fast 2000 Jahren. Damals spielte die Kirche auch keine Rolle. Trotzdem wagte Paulus angesichts des gigantischen Weltreiches Rom damals diese Aussage. Es gibt ein Fundament für das Leben das unerschütterlich ist. Eine Zuflucht. Dieses Fundament ist kein Gebäude, keine Schutzkleidung, keine Impfung. Es ist eine Person: Jesus Christus, der zum Menschen gewordene Sohn Gottes. Auf ihn ist Verlass, er verläßt niemals die, die sich ihm anvertrauen.
Das hat Martin Luther erkannt. Die Kirche und das was sie zu seiner Zeit zu sagen hatte, hatte keine Relevanz obwohl die Kirche äußerlich mächtig war und scheinbar das Sagen hatte. Er entdeckte aber, was eigentlich das Fundament unseres Lebens ist und legte es frei. Allein Jesus Christus zählt und aus dem Glauben an ihn und sein Geschenk des ewigen Lebens können wir Herausforderungen wie z.B. auch Pandemien begegnen. Während der ersten Welle wurde eine kurze Bezugnahme Luthers auf den Pestausbruch 1527 in Wittenberg wieder entdeckt, die sich liest als habe er sie für heute verfasst. Sie gibt mir ein gutes Beispiel wie ich mich in dieser Zeit verhalten kann.
„Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren. Dann will ich das Haus räuchern und lüften, Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde.
Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm und dreist ist und Gott nicht versucht.“
Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm und dreist ist und Gott nicht versucht.“
(Quelle: Luthers Werke, Band 5, Seite 334f)
Außerdem sagte Luther in einer Predigt zu Mk 5,21-43 (sprachlich geglättet):
„Wenn ich die Pest gleich tausend Mal an meinem Leibe hätte, will ich mich darum nicht zu Tode fürchten; denn ich habe Christus. Ist es sein Wille, so soll mir die Pest weniger schaden als ein Floh unter meinem Arm; der frißt und sticht wohl ein wenig, er kann mir aber das (ewige) Leben nicht nehmen… Ich bin ein Christ, und habe einen Herrn, der mit einem Wort diesem Unrat allem wehren kann. Was will ich mich darum so sehr bekümmern?“
In Zeiten der Not und Herausforderung darf sich jeder zu Gott flüchten. Zu Josua sagte Gott vor seiner Herausforderung: „Ich habe dir also zur Pflicht gemacht: Sei stark und entschlossen! Habe keine Angst und verzage nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, bei allem, was du unternimmst.“ (Josua Kapitel 1, 9).
Pastor René Bredow
für das Evangeliumsnetz e.V.
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