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„Der Herr Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz. “
Psalm 46, 12

(Aus einem Schreiben an den Churfürsten Friedrich, als Luther die Wartburg verlassen hatte.)

Solches sei Eure Chur-Fürst. Gnaden geschrieben der Meinung, daß sie wissen, ich komme gen Wittenberg in gar viel einem höhern Schutz als des Churfürsten. Ich habe es auch nicht im Sinne, von Ew. Chur-Fürstl. Gnaden Schutz zu begehren. Ja, ich halte, ich wollte E.C.F.G. Mehr schützen, als sie: mich schützen könnte. Dazu, wenn ich wüßte, daß mich E.C.F.G. könne und wollte schützen, so wollte ich nicht kommen. Dieser Sache soll noch kann kein Schwert raten oder helfen; Gott muß hier allein schaffen ohne alles menschliche Sorgen und Zutun. Darum, wer am meisten glaubt, der wird hier am meisten schützen. Dieweil ich denn nun spüre, daß E.C.F.G. Noch gar schwach im Glauben ist, kann ich keinerlei Wege E.C.F.G. Für den Mann ansehen, der mich schützen oder retten könnte. Wenn E.C.F.G. Glaubte, so würde sie Gottes Herrlichkeit sehen; weil sie aber noch nicht glaubt, hat sie auch noch nichts gesehen.

(E.C.F.G. = Eure Chur-Fürstliche Gnaden)