„Es müsse dir gelingen in deinem Schmuck. Zieh einher der Wahrheit zu gut und die Elenden bei Recht zu erhalten, so wird deine rechte Hand Wunder beweisen. “
Psalm 45, 5
Darum laßt uns unsere Herzen auftun und unsern Priester Christum in seinem rechten Schmuck anschauen. Vor Augen wirst du keinen Schmuck an ihm finden; denn wie schmählich, elend und jämmerlich er da hängt, siehest du wohl. Aber siehe ihm in das Herz; da wirst du einen solchen Schmuck und Schatz finden, dafür du ihm nimmermehr wirst genugsam danken können. Denn erstlich ist er geschmückt mit dem großen, herrlichen Gehorsam gegen seinen Vater, daß er ihm zu Ehren sich läßt verspeien, zergeißeln, zermartern. Solchen Schmuck ist unmöglich, daß wir ihn gar hier in diesem Leben könnten sehen. Aber so viel können wir doch sehen, daß alle Perlen, Sammet und goldgestickte Kleider nichts dagegen sind. Der andere Schmuck ist die große Liebe gegen uns, daß der Herr seines Lebens und Leidens so wenig sich annimmt und er eher bittet für uns als für sich. Wer will doch solche Liebe genugsam verstehen, daß der Herr ein solch Herz gegen uns hat, so voll Feuers, daß er in seinem größten Leiden sich stellt, als sehe oder fühle er es nicht; er denkt aber, siehet und sorget nur auf dem und mein Elend, Not und Herzeleid.