Lesedauer < 1 Minute

„Erkennet doch, daß der Herr seine Heiligen wunderlich führet. “
Psalm 4, 4

Als wollt er sagen: Was schwankt ihr hin und her, was sucht ihr Rat und Hilfe hier und dort, was liebt ihr diesen und jenen Trost? Es ist alles eitel, hilft euch nicht und sind Lügen, mit denen ihr euch selbst betrügt. Erkennet und wisset, höret und glaubet: Fest und unwandelbar steht der Satz: Wer ein Heiliger Gottes sein, wer seine Gnade erlangen und ihm angenehm und wohlgefällig sein will, der muß es leiden, daß Gott in ihm wunderlich ist. Er kann aber niemals wunderlich sein, wenn euer oder irgend einer Kreatur Rat und Hilfe euch helfen kann, denn das wäre nicht wunderlich, weil es nicht über euern Verstand hinaus geht. Aber wenn ihr an euch selbst und allem andern verzweifelt und die Sache allein dem göttlichen Willen befehlet, dann wird deine Gerechtigkeit hervor brechen wie das Licht und dein Recht wird er hervor bringen wie den Mittag, wie Psalm 37,6 geschrieben steht, aber dies alles auf eine Weise und zu einer Zeit, da es weder ihr noch sonst jemand denkt.