„Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. “
Psalm 130, 5
Es sind etliche, die wollen Gott das Ziel weisen, Zeit und Maß legen und gleich ihm selbst vorschlagen, wie ihnen geholfen werden soll. Und wenn es ihnen nicht so widerfährt, verzagen sie, oder sie möchten anderswo Hilfe suchen. Diese harren nicht, sie warten des Herrn nicht, Gott soll ihrer warten und alsbald bereit sein und nicht anders helfen, als wie sie es abgemalt haben; die aber des Herrn harren, die bitten um Gnade, aber sie stellen es Gottes gutem Willen frei, wann, wie, wo und durch was er ihnen helfe. An der Hilfe zweifeln sie nicht, sie geben ihr auch keinen Namen, sie lassen sie Gott taufen und nennen, und sollte sie auch lange und ohne Maß verzogen werden. Wer aber der Hilfe einen Namen gibt, dem wird sie nicht; denn er leidet Gottes Rat, Willen und Verziehen nicht.