„Ich schätze mich noch nicht, daß ich’s ergriffen habe; ich jage ihm aber nach, ob ich’s ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin. “
Philipper 3, 12-13
Einem Gläubigen ist nichts schädlicher, als daß er meint, er habe es schon ergriffen, und es sei nicht nötig, es erst zu suchen, denn daher kommt es, daß viele zurückfallen, und vor Sicherheit und Faulheit verwelken und lasch werden. Deswegen, wer angefangen hat, ein Christ zu sein, der ist schuldig, auch noch dieses zu tu, es noch dahin zu bringen, daß er ein Christ werde. Dieses Leben ist nicht eine Frömmigkeit, sondern ein Frommwerden, nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden, nicht ein Wesen, sondern ein Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung. Wir sind’s noch nicht; wir werden’s aber. Es ist noch nicht getan und geschehen; es ist aber der Weg. Ein Christ ist im Werden, nicht im Worden-sein. Wer deshalb ein Christ ist, der ist nicht ein Christ, das ist, wer sich dünken läßt, er sei schon ein Christ worden, der nur ein Christ werden soll, der ist nichts. Denn wir strecken uns nach dem Himmel, sind aber noch nicht Himmel. Und wie der nimmermehr in den Himmel kommen wird, der sich einbildet, er sei schon im Himmel, so ist der bereits im Himmel, der sich nach dem Himmel streckt und hineinzukommen sucht. So wunderbar sind die Werke deines Reichs.