Lesedauer 3 Minuten

Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern suchen die zukünftige.

Hebräer 13, 14

Ein Vers zuvor schreibt Paulus „Laßt uns also zu ihm hinausgehen außerhalb des Lagers und seine Schmach tragen.“ und damit wird angedeutet, dass Jesus vor den Toren der Stadt Jerusalem wie ein Verbrecher freiwillig starb. Jesus starb stellvertretend für alle, die sein Opfer der Sündenvergebung annehmen.

Mit der Art und dem Ort seines Todes wurde er ausgeschlossen aus der Gemeinschaft des Heils Israels. Wer außerhalb der Gemeinschaft steht, hat kein Heimatrecht und wird wie ein Ausgestoßener gesehen.

Doch Jesus durchbricht die Norm des damaligen Denkens. Er besiegt den Tod nicht, indem er ein irdisches Reich errichtet und selber ewig herrscht, sondern indem er die Macht des Vergehens durchbricht und die Chance auf ein ewiges Leben mit ihm für jeden eröffnet.

Dieses Vorbild Jesu bedeutet ein Hinterfragen unserer eigenen persönlichen Situation in dieser Welt: Haben wir es uns gut eingerichtet und ein konsequentes geistlich gesinntes Leben würde dem entgegenstehen?
Konsequenter Glaube erfordert nämlich die Bereitschaft, mit der Welt innerlich und äußerlich zu brechen. Zu verstehen, dass die Dinge, die für die Welt wichtig sind, für einen Christen nicht maßgeblich sind.
Die Lebensordnung dieser Welt steht der geistlichen Lebensordnung des Christen gegenüber. Manchmal entgegengesetzt und sehr selten gibt es ein Miteinander. Es braucht eine persönliche Unabhängigkeit von der weltlichen Lebensordnung, um zu geeigneten Zeitpunkten die Grenze zu ziehen, wann es kein Miteinander geben kann, sondern Widerstand nötig ist und Entscheidungen zu treffen, die die Welt vielleicht nicht verstehen kann.

Wir werden daran erinnert, dass in dieser Welt andere Werte gelten, die uns aber nicht fesseln dürfen. Unsere neue Heimat ist eine ewige Heimat. Diese vergängliche Welt ist für uns nur eine Durchgangsstation.
Besitz, Vermögen und Einfluss sind ebenso vorübergehend, wie Gaben, Fertigkeiten und Kenntnisse. Das alles sind Dinge, die uns anvertraut worden sind, um gemeinsam mit anderen Mitstreitern die Reise durch die Zeit zu bestehen und Menschen zu fischen.
Das erfordert ein Umdenken bzw. Veränderung im Umgang mit Gaben, Zeit und Geld.

Christ-sein bedeutet eine ernsthafte und ständige Bereitschaft zur inneren, und danach folgend, äußeren Veränderung. Veränderung in der persönlichen Einstellung, Veränderung im eigenen Verhalten. Zuerst im Kleinen und dann im Großen.

Das Unverständnis unserer Umwelt beruht darauf, dass nicht verstanden wird, welche Dimension das Sühneopfer Jesu hat. Daher wird der Glaube an Jesus für eine Dummheit gehalten und gerne als nicht mehr zeitgemäß verlacht.
Doch uns gehört die Zukunft. Die Vergangenheit kann uns nicht mehr festhalten und lähmen. Wir sind aufgefordert nach vorne zu blicken, Neues zu wagen und aus einer berechtigten Hoffnung heraus kraftvoll das Leben zu leben.

Munir Hanna

(Erschienen auf www.evangelium.de/)