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„Sehe die Vögel unter dem Himmel an; sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater nähret sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? “
Matthäus 6, 26

Es fliegen die Vögelein vor unsern Augen über uns zu kleinen Ehren, daß wir wohl möchten unsere Hütlein gegen sie abtun und sagen: Mein lieber, kleiner Herr Doktor, ich muß bekennen, daß ich die Kunst nicht kann, die du kannst. Du schläfst die Nacht über in deinem Nestlein ohne alle Sorge. Des Morgens fliegst du wieder aus, bist fröhlich und guter Dinge, setzest dich auf einen Baum und singest; lobest und dankest Gott; darnach suchest du dein Körnlein und findest es. Pfui, was habe ich alter Narr gelernt, daß ich’s nicht auch tue, der ich doch so viele Ursachen dazu habe? Daher: Das Vögelein lässt sein Sorgen und hält sich in solchem Falle wie ein lebendiger Heiliger und hat doch weder Äcker noch Scheunen, weder Kasten noch Keller; es singt, lobt Gott, ist fröhlich und guter Dinge.