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„Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Matthäus 18, 20

Es geschehen viel mehrere und größere Sünden, wenn die Leute allein sind, als wenn sie sich zu anderer Leute Gesellschaft halten. Ich habe es an mir auch erfahren, daß ich nimmer in mehrere Sünden falle, als wenn ich allein bin. Wenn man allein ist, da denkt man einem Dinge emsiger nach. Und ist uns etwas Widerwärtiges geschehen, so bilden wir es uns desto heftiger ein, und machen es größer und ärger, als es an sich ist. Gedenken, es sei niemand unglückseliger als wir sind, und träumen davon, als werde es ein böses Ende mit unsern Sachen nehmen. In Summa: Wenn wir allein sind, so haben wir wunderbare Gedanken,und legen ein Ding immer ärger aus, als es an ihm selbst ist, meinen dagegen, daß andere Leute viel glückseliger sind als wir, und tut uns dann sehr wehe, daß es andern also wohl geht, und wir dagegen in Trübsal und allerlei Not stecken.