“Und sie brachten Kindlein zu Jesu, daß er sie anrührte. ”
Markus 10, 13

Bei der Taufe ist die göttliche Majestät gegenwärtig und beweist darin ihr höchstes Werk, daß sie sich. uns selbst gibt und ganz neu geboren und selig macht. Es ist auch kein Scherz, wider den Teufel handeln und dem armen Kindlein aus ganzem Herzen und starkem Glauben beistehen, auf das andächtigste beten, daß ihm Gott nicht allein aus des Teufels Gewalt helfe, sondern auch stärke, daß es wider ihn ritterlich im Leben und Sterben stehe. Und ich besorge, daß die Leute darum nach der Taufe so übel geraten, weil man so kalt und lässig mit ihnen umgegangen und so gar ohne Ernst für sie gebetet hat in der Taufe. Deswegen es auch billig und recht ist, daß man nicht trunkene und rohe Pfaffen (d.h. Pfarrer) taufen lasse, auch nicht rohe Leute zu Gevattern (d.h. Paten) nehme, sondern feine, sittige, fromme, ernste Priester und Gevattern, zu denen man sich versehe, daß sie in der Sache mit Ernst und rechtem Glauben handeln.