„Es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte. Hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward des heiligen Geistes voll und rief laut und sprach: Gebenedeiet bist du unter. den Weibern und gebenedeiet ist die Frucht deines Leibes. Und woher kommt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? – 0 selig bist du, die du geglaubet hast! “
Lukas 1, 4 – 5
Es scheint, als habe Lukas eine besondere Freude an dieser Geschichte gehabt, daß er so ausführlich ist und das liebe Jungfräulein uns allen, sonderlich aber dem Weibervolk, so schön vormalet in einem Kranz, der mit drei besonders schönen und lieblichen Rosen geschmücket ist. Denn da rühmet er drei besondere Tugenden, deren wir uns auch befleißigen sollen. Die erste ist der Glaube, die zweite eine sehr große, hohe Demut, die dritte das feine und züchtige Gebaren (Benehmen) vor den Leuten. Wo solcher Schmuck ist in einer Frau oder Jungfrau, übertrifft sie weit alle Königinnen und Kaiserinnen in all ihrem Gold, Edelgestein, Perlen, Sammet und Seiden. – 0 Glaube, Glaube, wie schwer gehest du ein, und ist doch der ein überaus seliger Mensch, der da glaubt, – wie denn? Denn er ist, spricht Christus, eine Wohnung und Palast der göttlichen Majestät; wieder ist der, der da nicht glaubt des Teufels Hütte. 0 behüte uns, lieber Herr, vor Unglauben und stärke uns den Glauben!