Diesmal möchte ich eine Passage aus dem ersten Brief des Petrus ansprechen, die uns lehrt, wie wir in der Endzeit leben sollen:
Aber es ist nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt untereinander beständige Liebe; denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge.
1.Petrus 4, 7-8
In diesen Versen werden drei Dinge genannt, die ich hervorheben möchte.
Zuerst erinnert uns Petrus daran, dass wir in einer Zeit leben, in der das Ende aller Dinge nahe ist. Es ist wichtig, dass wir uns dieser Tatsache bewusst sind. Aber es besteht für Christen kein Grund sich zu ängstigen oder in Panik zu geraten, auch wenn überall auf der Welt Tod, Leid, Not, Dummheit und Widerstand gegen die gute Ordnung Gottes herrschen. Die Entwicklungen auf dieser Erde könnten einen wirklich zur Verzweiflung treiben.
Ein guter Freund, Hermann Traub (+), erklärte mir vor vielen Jahren, dass man den Bericht über die apokalyptischen Reiter (Krieg, Streit, Teuerung, Tod) in Offenbarung 6 auch so verstehen kann, dass diese gleichzeitig und schon längst auf der Erde unterwegs sind.
Es ist wichtig, dass wir uns dieser Tatsache bewusst sind und uns darauf vorbereiten. In dieser Endzeit ist es entscheidend, wie wir unser Leben führen und welche Prioritäten wir setzen.
Zum Zweiten ermutigt uns Petrus besonnen und nüchtern zum Gebet zu sein. Nüchtern kann man auch mit Klarheit übersetzen: Klar im Gebet sein.
Mitten in der Verwirrung und Hektik dieser Welt ist es leicht, den Fokus zu verlieren. Doch in der Stille des Gebets finden wir Ruhe und Orientierung. Es ist unsere Verbindung mit Gott, ja unser heißer Draht zu ihm. Diese Verbindung zu Gott gibt uns Kraft, um den Herausforderungen der (End)Zeit zu begegnen.
An dritter Stelle, in Vers 8, betont Petrus die Wichtigkeit der beständigen Liebe untereinander. Liebe ist das Fundament unseres christlichen Glaubens und ein Zeichen unserer Nachfolge Jesu Christi. Gerade in einer Zeit, in der die Sünde zunimmt, wird die Liebe umso wichtiger. Mit der Liebe können auch die Verfehlungen untereinander oder gegeneinander verziehen und manche Unvollkommenheiten ausgehalten werden. Die Liebe verzeiht, heilt und versöhnt.
Während wir uns dem Ende aller Dinge nähern, lasst uns besonnen und nüchtern sein. Lasst uns im Gebet verankert sein und uns von der Liebe leiten lassen. Lasst uns einander in Liebe begegnen und Vergebung üben. Denn durch unsere Liebe können wir einen Unterschied machen und das Licht Jesu Christi in dieser dunklen Welt leuchten lassen. Möge Gott uns helfen, diese Worte des Petrus in die Tat umzusetzen und uns mit seiner Gnade und Stärke zu erfüllen. Amen.
Munir Hanna
(Erschienen auf www.evangelium.de/)