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Ein schwerkranker Mensch bekommt einen lebensrettenden Anruf. Jemand ruft an und sagt: „Wir haben das Gegenmittel für deine Krankheit – komm sofort vorbei, es wartet auf dich!“ Dieser Mensch hört es, aber… er glaubt es nicht und legt auf. Vielleicht weil er denkt: „Ach, das ist doch nur ein Scherz. Oder zu schön, um wahr zu sein.“ Und während dieser Mensch dann weiterlebt wie vorher, bleibt das Gegenmittel – real, wirksam, für ihn bereit – ungenutzt.

So ähnlich ist es mit dem Evangelium. Es wird gepredigt, es wird gesagt: „Jesus Christus ist für dich gestorben. Deine Schuld ist vergeben. Der Himmel ist offen.“
Das ist die Botschaft. Sie ist wie dieser rettende Anruf. Aber: Sie wirkt erst dann, wenn du ihr glaubst. Nicht bloß hörst – sondern glaubst.

Das Wort von Jesus kann zwar an dir vorüberziehen wie ein Windhauch. Du hörst es in der Kirche, im Konfi-Unterricht, in einem Video. Und zack – schon wieder vergessen. Aber wenn es ins Herz fällt – wenn du es mit dem Glauben packst – dann wird es zu etwas, das dich kein Teufel, keine Angst und kein Zweifel entreißen kann.
Dann trägt dich das Evangelium auch durch die dunkelsten Täler deines Lebens. Auch wenn du – wie Luther drastisch sagt – „dem Teufel schon im Rachen steckst“: Wenn du das Wort packst, reißt es dich wieder heraus.

Glaube ist also nicht: „Ich hab’s mal gehört.“
Glaube ist: „Ich halt mich dran fest. Ich trau dem Wort mehr als meiner Angst.“

Was heißt das überhaupt – dem Wort trauen?

Das ist wie bei einer Brücke über einen reißenden Fluss. Du kannst viel über die Brücke hören. Jede Menge Fakten über Brücken lesen oder Dokus dazu anschauen. Und irgendwo sagt jemand: „Sie hält dich. Sie ist sicher.“ Aber du weißt es erst wirklich, wenn du draufgehst. Wenn du dein Gewicht ihr anvertraust. Alles Wissen und alles Kluge verliert an Wert, wenn es nicht in die Tat umgesetzt wird.
Genauso ist es mit dem Evangelium. Es sagt dir: Du bist geliebt. Du bist erlöst. Du musst dich nicht selbst retten. Glauben heißt: Ich stell mein Herz drauf. Ich vertraue darauf, als wäre es wahr – weil es wahr ist.

Und das Herz?

In der Bibel ist das Herz mehr als ein Gefühlsspeicher. Es ist das Zentrum deines Lebens – da, wo Entscheidungen reifen, wo Sehnsucht wohnt, wo du spürst: Hier bin ich wirklich ich.

Wenn das Evangelium nicht ins Herz fällt, also einen richtig trifft und bewegt, dann nützt alles Gerede, Argumentieren und Diskutieren nichts. Wenn das Evangelium ins Herz fällt, dann verändert es von innen heraus. Dann ist es nicht mehr nur eine schöne Geschichte über Jesus – sondern eine lebendige und reale Wahrheit. Nicht nur: Jesus ist der Retter. – Sondern: Jesus ist mein Retter.

Und das ist die Einladung heute – für dich, für mich, für jeden:
Hör nicht nur zu. Glaub dem, der dich rettet. Glaub es jeden Tag neu und lebe diese Tatsache. Denn wo du dich an das Evangelium hältst, da bleibt es – und du bleibst.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Denn die gute Botschaft wurde uns genauso verkündigt, wie jenen damals in der Wüste. Aber ihnen nützte es nichts, weil ihr Hören nicht mit Glauben verbunden war.

Hebräer 4, 2