„Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem andern, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christo.“
Epheser 4, 32
Es kann nicht anders zugehen, es müssen mancherlei Gebrechen und Irrungen unter den Gläubigen vorfallen, daß wir nicht darum zürnen, wenn wir uns selbst mit den Zähnen in die Zunge beißen oder die Faust in ein Auge fährt oder der Fuß sich anstößt, der Kopf wider die Wand läuft. Aber dann muß man denken: Wohlan, es ist dein Mitglied, dein Bruder oder Nachbar, was willst du daraus machen? Er hat ’s versehen und nicht gern getan, meint’s so böse nicht, oder ist aus Schwachheit oder Unverstand geschehen. Der Stoß ist geschehen, der dir wehe tut, willst du aber darum dein Glied hinwegwerfen? Es ist ein Fünklein; speie darein, so verlöscht es, damit nicht der Teufel komme mit seinem giftigen Odem oder durch böse Zungen und mache ein Feuer davon, das nachher nicht zu löschen, und solchen Hader und Haß, der nicht zu versöhnen sei und dem ganzen Haufen Schaden tue. Denn er ist ein solcher Geist, der nicht aufhört noch abläßt, wenn man ihm nicht wehrt.