Wenn man mal krank ist, so richtig krank, dann braucht man einen Arzt und findet ihn hilfreich und angenehm. Ärzte sind Experten und kennen sich gut aus, um bestmögliche Lösungen für einen kranken Menschen zu finden. Gesunde Menschen dagegen denken oft nicht an Ärzte. Ist ja klar, wer gesund ist, braucht auch keinen Arzt. Aber bei der Geschichte der kanaanäischen Frau sehen wir, dass ein gesunder Mensch sich an Jesus wendet, als wäre er ein Arzt. Diese Frau kam zu Jesus, hat mit ihrer kranken Tochter gelitten und war verzweifelt. Deshalb suchte sie Jesus auf und ließ sich nicht entmutigen oder abweisen. Was sie von Jesus gehört hatte, machte ihr Mut und sie glaubte fest daran, dass Jesus ihnen helfen würde. Aber erst das Leid und die Verzweiflung führte sie dahin, dass sie bereit war zu glauben und alles, was sie bisher dachte, beiseite schob und nur noch an Jesus glaubte.
Ein anderes Beispiel sind die Gebote, die Moses seinem Volk brachte und sie ihnen erklärte. Durch die Gebote oder das Gesetz konnte jeder sehen, dass niemand Fehlerlos ist und alle schuldig sind. Das gilt auch für uns heute. Die Gesetze zeigen uns, dass es unmöglich ist fehlerlos zu sein. Nur wenn man sich seiner Schuld bewusst ist, kann man den Wert der Gnade, also Gottes Liebe und Vergebung, wirklich schätzen.
Wenn jemand nie richtigen Hunger erlebt hat, wird er sich nicht über Essen freuen. Erst wer hungrig ist, weiß, wie gut es tut, satt zu werden. So sagt es auch Marias Lobgesang in der Bibel: „Die Hungrigen füllt er mit Gutem, aber die Reichen lässt er leer ausgehen.“
Das soll uns Mut machen. Besonders wenn wir uns schwach, schlecht oder unwichtig fühlen. Auch wenn wir verzweifelt oder in großer Not sind, sollen wir uns daran, dass wir in schweren Zeiten zu Gott kommen können. Er ist immer für uns da, wenn wir Hilfe oder Trost brauchen.
Aber jetzt kommt der schwierige Part: Es fällt uns schwer, alles loszulassen, worauf wir uns sonst verlassen – unsere Pläne, unseren Verstand oder was wir fühlen – alles beiseite schieben und stattdessen nur darauf zu vertrauen, was Gott uns verspricht. Vor allem, wenn das Leben gerade richtig hart ist und es nicht gut mit einem meint. Trotzdem können wir Gott um Kraft bitten, dass wir diesen Glauben und Mut haben, egal was passiert. Genauso wie die Mutter, die mit ihrer Tochter litt und zu Jesus ging und bereit war, sich Jesus auszuliefern. Das darf uns ein Vorbild sein.
Vielen Dank fürs Lesen!
Dein Peter
„Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“
Lukas 5, 31