Manchmal wünschen wir uns so sehr, anders zu sein: freundlicher, geduldiger, besser. Aber egal, wie sehr wir an uns herumbasteln – irgendwas sitzt tiefer.
Das Problem ist nicht nur das, was wir falsch tun, sondern was in uns lebt. Die Sünde ist nicht wie ein einmaliger Fehltritt, den man schnell wegwischen könnte – sie ist wie eine kaputte Quelle, aus der ständig neues, trübes Wasser sprudelt. Nicht nur eine Stunde oder einen Tag – sondern solange wir leben.
Du kannst von außen noch so viel reparieren, optimieren und „gute Vorsätze“ an deinen Kühlschrank kleben: Wenn drinnen der Stamm krank ist, reißen die Äste immer wieder neu auf.
Stell dir einen alten Baum vor. Du kannst seine morschen Äste stützen, die Rinde mit Farbe anmalen, Pflaster draufkleben – aber solange die Wurzel verfault ist, nützt das alles nichts. Der nächste Sturm bringt ihn trotzdem zu Fall.
Genauso ist es mit uns Menschen: Wir bekämpfen Symptome – schlechte Gewohnheiten, schlechte Laune, schlechte Gesinnung, schlechte Entscheidungen – aber die eigentliche Wunde sitzt tiefer. Da hilft die neue Frisur, das schicke Kleid, der neue Wagen, der Bart im Gesicht oder das neue Spielzeug nicht weiter. Es ist wie ein Trostpflaster, das für den Moment alles beruhigt. Aber darunter pocht die Wunde und die Entzündung wirkt weiter. Das Schlechte in uns kommt immer wieder raus.
Das sagt Paulus auch: „Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht will.“ – Du siehst und hast es bestimmt an dir selbst schon festgestellt, ein tiefes menschliches Problem. Es zeigt, dass jeder Mensch sich in einer Schieflage befindet.
Und an dieser Stelle muss ich mal richtig drastisch werden: Kein noch so strenges Gesetz, keine Angst vor Strafe, nicht einmal ein drohender Weltuntergang könnte diese tiefe Schieflage in uns reparieren.
Warum sind wir so hart?
Weil unser Innerstes nicht einfach durch Regeln gebessert werden kann. Ein kaputtes Herz folgt zwar vielleicht äußerlich Anweisungen – aber innerlich bleibt es verletzt, ängstlich, gierig, misstrauisch, eigensinnig. Es ist wie ein gebrochener Knochen, der nur notdürftig geschient wird: Solange die Heilung im Innersten nicht geschieht, bleibt der Schaden und alle Heilungsversuche bleiben oberflächlich.
Die Zerstörungskraft des menschlichen Herzens ist gefährlicher als jede Atombombe. Schlechte Früchte sprießen, sobald wir empfindlich getroffen werden: Gier, Hass, Egoismus und Bosheit. Um das zu erkennen, muss man die Menschen und sich selbst nicht sehr lange beobachten oder ein Wissenschaftler sein. Die Bibel selbst gibt uns sogar Auskunft über die schlechte Verfassung des Menschen und wie der Mensch ohne Gott geworden ist:
- „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17, 9)
- „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ (1. Mose 8, 21)
- „Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken und mit ihnen alle Arten von sexueller Unmoral, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier und Bosheit. Dazu Betrug, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Überheblichkeit und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen vor Gott unrein.“ (Markus 7, 20-22)
Will man Menschen oder eine Gesellschaft verändern, muss man an die Wurzel. An die Werte, an die Gesinnungsbildung. Deshalb reicht es nicht, einfach „besser“ werden zu wollen und sich ständig zu optimieren. Es braucht eine tiefe Veränderung, die tiefer geht als unser eigener Wille – eine Erneuerung, die wir uns selbst nicht geben können.
Die Grundlage für diese Erneuerung ist die Gnade. Und allein wegen der Gnade Gottes hat Gott seinen Rettungsplan aufgesetzt und durchgeführt. Er schickte Jesus. Und weil er da war, gestorben und wieder auferstanden ist, gibt es das Angebot für jeden. Für jeden, der es annimmt. Nur wenn man dieses Angebot annimmt, kann Heilung von innen, direkt von der Wurzel aus entstehen. Da gibt es dann keine Ängste mehr, etwas in dieser Welt zu verlieren. Man denkt in anderen Dimensionen.
Noch einmal und kurz zusammengefasst: Es hilft nur Gnade.
Nicht unsere eigene Kraft, sondern Gottes Liebe selbst muss an die Wurzel – uns reinigen, neu machen, das kaputte Herz heilen. Nicht ein bisschen hübscher außen – sondern neu geboren innen.
Vielleicht spürst du manchmal diese Spannung: dass du das Gute willst, aber dich selbst am meisten sabotierst.
Doch du bist nicht allein. Und Gott weiß genau, wie tief das Problem sitzt.
Aber er bietet dir auch genau da seine Hand an – nicht, um dich zu verurteilen, sondern um dich neu zu machen.
Also hör auf, nur Äste zu tapen. Lass Gott an die Wurzel. Öffne Jesus die Tür und lass ihn auch in die Ecken deines Lebens rein und dort aufräumen, wo du es bisher nicht zugelassen hast. Nur wenn du dich ihm völlig hingibst, kannst du dich von Grund auf und echt verändern.
Vielen Dank fürs Lesen!
Dein Peter
Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht will, dann bin nicht mehr ich der Handelnde, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
Römer 7, 20