Ich sage es immer wieder: Wenn du Gott wirklich erkennen möchtest, ohne in gefährliche Spekulationen abzudriften, dann schau heute in die Krippe. Fang unten an. Lerne zuerst, das Kind zu sehen – den Sohn der Jungfrau Maria, geboren in Bethlehem. Er liegt da, klein, hilflos und saugt an seiner Mutterbrust. Wer von dort aus beginnt, wird allmählich verstehen, wer Gott wirklich ist. Und dann – anstatt Schrecken – wirst du in diesem Gott Trost und Liebe finden.
Hüte dich davor, mit hochfliegenden Gedanken ohne Halt in den Himmel zu klettern. Es gibt nur eine Leiter, die dorthin führt: Jesus Christus in seiner Menschlichkeit. So wie er uns einfach und klar im Wort vorgestellt wird. Bleibe bei ihm! Lass deinen Verstand dich nicht davon abbringen. Nur so wirst du Gott wirklich begreifen.
Überleg doch mal: Jesus kam auf diese Erde und hat Kälte, Hunger und Not erlitten. Sein Weg war von Anfang an voller Elend. Als er geboren wurde, gab es kein Gefäß, kein Zimmer, kein Kissen, keine Decke. Er wurde in einer Krippe gelegt, mitten unter Kühen und Ochsen. Der König des Himmels und der Erde legte sich in diese Armut. Niemand kann Jesus dafür anklagen, dass er nicht gelitten hätte und nicht wüsste, wie es ist als Flüchtling, als Obdachloser, als Ausgegrenzter oder als Vagabund. Er war am Ende der Fresskette der Gesellschaft. Genau wie diese Menschen, auf die jeder herunterschauen und auf sie zeigen konnte, wenn man für einen bestimmten Zweck einen Schuldigen suchte. Jesus ist auch für diese Menschen gekommen und stellte sich ihnen gleich.
Und jetzt drehen wir das alles mal herum und ich frage dich und mich: Warum bin ich, warum bist du so stolz? Warum will ich immer nur das Beste für mich? Warum weiche ich aus, sobald ich mich mal etwas anstrengen oder etwas leiden muss?
Wenn der König der Ehren, wenn der absolute Gott in Jesus das alles für mich erträgt, wer bin ich, dass ich mich darüber stelle? Bin ich nicht nur ein einfacher Mensch, ein Sünder? Ich liege in einem weichen Bett, während er auf hartem Stroh in einer Krippe lag.
Insgeheim weißt du schon, dass du im Grunde dich immer um dich selbst drehst und deinen Egoismus lebst. Kannst du dir vorstellen, wie viel du für Gott bedeutest, wenn er so tief für dich hinabgestiegen ist?
Was hält dich davon ab, in dieser Demut und Dankbarkeit zu leben? Ist es nicht Zeit, ein wenig von deiner eigenen Überheblichkeit abzulegen und dein Herz für andere zu öffnen?
Gott sieht deine Schwächen und liebt dich dennoch unendlich. Das ist die wahre Kraft, die dich, mich und uns als Hoffnungsgeber antreiben sollte.
Vielen Dank fürs Lesen!
Dein Peter
Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe.
Lukas 2, 7