Von den berühmten 10 Geboten der Bibel, haben es die letzten beiden Geboten in sich, Partner: Du sollst nicht lügen (9.Gebot) und du sollst nicht haben wollen, was dein Mitmensch besitzt (10.Gebot).
Bei diesen beiden Geboten geht’s ans Eingemachte. Da reicht es nicht, einfach nur so zu tun, als wärst du ein ehrlicher Bursche. Nein, hier geht’s tiefer – so tief wie die Wurzeln eines alten Baums. Diese beiden Gebote zeigen dir, wie tief das Böse in dir steckt. Da wird sogar das kleinste bisschen von bösem Willen und falschem Verlangen verboten. Nicht nur deine Taten und Worte sollen sauber sein, nein, selbst der winzige Funke schlechten Verlangens tief in deinem Herzen, der muss weg.
Du kannst dir das wie ein Feuer vorstellen, das die Feuerwehr gelöscht hat. Nach den Löscharbeiten denkt man, der Job ist getan. Aber irgendwo gibt es noch ein Glutnest, dass das Feuer wieder entfachen kann. Normalerweise stellt die Feuerwehr eine Wache dafür ab und geht immer wieder die Brandstelle durch, bis wirklich die Gefahr gebändigt wurde. Genauso ist es auch mit diesen bösen Gedanken. Da glimmt immer noch etwas. Die Bibel sagt, wir müssen so rein sein, dass kein Funke mehr glüht, wenn wir ins Himmelreich reiten wollen.
Aber, und hier kommt das große „Aber“: Das ist ein Kampf, den keiner gewinnen kann. Niemand von uns ist so perfekt, dass er sagen könnte, sein Herz ist blitzsauber. Nicht mal Paulus, der große Apostel, kam gegen dieses „Feuer der Sünde“ in sich an. Im Römer 7 schreibt Paulus, wie er dagegen ankämpfte. Und wie er kämpfte – aber am Ende war da immer noch ein Rest von diesem bösen Verlangen, das tief in seinen Knochen steckte.
Also, was heißt das? Es heißt, dass diese beiden Gebote uns zeigen: Kein Mensch kann das hier auf Erden komplett packen. Bei den anderen Geboten – die kriegen wir vielleicht in den Griff, wenn wir uns anstrengen. Die ersten acht Gebote kann man mit Selbstdisziplin und Verhaltenskontrolle recht gut einhalten. Aber bei diesen letzten beiden? Da bleiben selbst die Besten von uns arme Sünder, mit etwas Dunklem im Herzen.
Diese letzten beiden Geboten zeigen, jeder Mensch bleibt, so gläubig er auch ist, ein Sünder, weil niemand frei ist von dem inneren Verlangen nach falschen Dingen und eigennützigen Wünschen. Das bedeutet, dass wir alle Gottes Gnade brauchen, weil wir alle, auf irgendeine Weise, schuldig werden und nicht der vollkommenen Reinheit entsprechen.
Aber wozu sind die beiden Gebote da, wenn es unmöglich ist, sie einzuhalten? Hör mal, Partner, es geht nicht darum, dich kleinzuhalten. Es geht darum, dass du erkennst, dass du es nicht hinkriegst und schön demütig bleibst. Also bevor du die Klappe groß aufmachst und erklärst, was die anderen alles falsch gemacht haben, solltest demütig bleiben und genau überlegen, wie du andere für ihre Sünden ans Kreuz nagelst und dadurch zu einem Selbstgerechten wirst. Jeder von uns, egal wie gut er sich schlägt, bleibt da schuldig und braucht die Gnade des großen Chefs da oben.
Also, was heißt das für dich, Partner? Hier mal ganz klar ausgesprochen: Solange du in dieser Welt unterwegs bist, wirst du immer wieder gegen dieses Feuer in dir kämpfen müssen. Vielleicht kriegst du es nie ganz los, aber das heißt nicht, dass du die Zügel locker lassen kannst. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, ein weiterer Ritt durch die Wildnis deiner eigenen Gedanken und Wünsche. Du hast die Wahl: Lässt du dich treiben und gibst klein bei, oder packst du den Stier bei den Hörnern und versuchst es – jeden Tag aufs Neue? Klein beigeben bedeutet, dass es dir egal ist, ob du lügst und welche Folgen deine Lügen haben bzw. dein Neid auf das, was andere haben. Wie locker nimmst du es mit der Wahrheit, um dir einen Vorteil zu verschaffen?
Es geht Gott ganz bestimmt nicht darum, dass du perfekt sein musst, um ihm zu gefallen. Es geht darum, immer wieder aufzustehen, gegen dieses Böse im Innern anzutreten und dabei Stück für Stück ein besserer Mensch zu werden. Durch den Kampf dagegen, immer stärker werden und noch mehr wachsen.
Also, sattel dein Pferd und mach dich bereit – die Reise ist noch lang, und das Ziel liegt vielleicht weiter weg, als du dachtest. Aber du musst nicht allein durch das Leben reiten. Nimm Jesus einfach überall mit, dann kommst du auch gut durch die Wüste.
Vielen Dank fürs Lesen!
Dein Peter
Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!
2.Mose 20, 16-17
Begehre nichts, was deinem Mitmenschen gehört, weder seine Frau noch seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder sonst etwas, das ihm gehört!