Psalm 119
„Ich laufe den Weg deiner Gebote; denn du tröstest mein Herz. “
(Psalm 119,32)
Die Worte Du tröstest mein Herz haben den Sinn von Raum schaffen; von daher heißt es in einer anderen deutschen Bibel: Du machst meinem Herzen Raum. Hier werden wir mit einer wichtigen Wahrheit konfrontiert. Es ist von laufen die Rede, wobei das Laufen auf dem Weg der Gebote Gottes gemeint ist. Das bedeutet: Es geht hier um das Laufen auf einem Weg, welcher im Worte Gottes, in der Bibel gegründet ist. Es gibt ja auch ein Laufen, welches nur Schaden hervorbringt; es ist das unverständige Laufen, das Laufen aus eigenen Antrieb. Darüber heißt es in Sprüche 27,12: „Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden.“
Wir können in unserem Leben nicht aufs Geratewohl laufen; nein wir müssen immer wieder nach dem Willen des Herrn fragen; und diesen finden wir in Seinem Wort. Und wir sind wahrhaftig abhängig vom Herrn im Lauf unseres Lebens, zumal in Römer 9,16 geschrieben steht:
„So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“
Was bedeutet es aber nun ganz praktisch, den Weg der Gebote Gottes zu laufen? Nichts anderes als im Worte Gottes immer wieder das Angesicht Jesu zu schauen! Der Hebräerbrief sagt in Kapitel 12,1-2: „Laßt uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Wer das tut, der darf immer wieder neu erfahren, was der Psalmist im zweiten Teil unseres Textes bezeugt: Du tröstest mein Herz;“
oder: Du machst meinem Herzen Raum!
„Zeige mir, HERR, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende.“
(Psalm 119,33)
Das Wort Gottes soll und darf uns begleiten bis an unser Lebensende; das ist der Sinn unseres heutigen Textes. Das ist ein großes Privileg aller Kinder Gottes; denn was können wir uns schöneres vorstellen, als ein Leben lang begleitet zu werden durch das Wort Gottes? Wir leben heute in der Zeit, von der Paulus in 2Timotheus 4,3 sagt: Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken. Ja, solche Lehrer gibt es heute nicht wenige, und leider folgen ihnen eine beträchtliche Zahl. Wir sollten jeden Tag aufs neue unseren heutigen Text beten: Zeige mir, Herr, den Weg Deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende, damit wir nie von der unfehlbaren Autorität des Worte weggezogen werden. Laßt uns dabei immer wieder neu bedenken, was die Schrift alles ist!
Sie ist:
– die alleinige Offenbarung Gottes,
– das einzige direkte Reden Gottes,
– die einzige, unwandelbare Stütze,
– die alleinige, unfehlbare Autorität!
Die Schrift allein ist:
– glaubwürdig,
– unveränderlich,
– unbestechlich.
Herzlichst Ihr
Rainer Zincke
für das Evangeliumsnetz e.V.