Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

1. Johannes 3, 18.

“Meine Kindlein, lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. ” 1. Johannes 3, 18. Der Apostel redet wider die falschen Brüder und Heuchelchristen, die das Evangelium nur im Maul und auf der Zunge haben und den Schaum davon behalten, daß sie sich lassen dünken, Evangelium und Glauben haben bestehe allein in Worten, daß man viel könne waschen, und wenn sie einmal gehört haben, so sind sie allein der Kunst Meister, und soll’s niemand so wohl können wie sie, wissen alle Welt zu richten und zu tadeln, und ist niemand

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1. Johannes 4, 16.

“Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. ” 1. Johannes 4, 16. Das heißt wahrlich hoch angefangen, die Liebe trefflich gepriesen und erhoben und stark ermahnt und gereizt mit dem allerhöchsten und vollkommensten Exempel. Wenn man lange sagt, die Liebe sei die köstlichste und vollkommenste Tugend, so ist es noch nichts gegen das, wenn er sagt, Gott ist selbst die Liebe, daß, wenn jemand wollte Gott malen und treffen, so müßte er ein solch Bild treffen, das eitel Liebe wäre, als sei die göttliche Natur nichts denn ein Feuerofen

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Römer 10, 4

“Christus ist des Gesetzes Ende; wer an ihn glaubt, der ist gerecht. ” Römer 10, 4 Das Gesetz sagt: Du hast Sünde. Spreche ich: Ja, so bin ich verloren. Spreche ich: Nein, so muß ich einen starken Grund haben, darauf ich stehe, daß ich’s widerlegen kann und das Nein erhalten. Wie kann ich’s aber sagen? Ist es dach wahr; dazu bezeugt es auch die Schrift, daß ich in Sünden geboren bin. Wo will ich denn das Nein hernehmen? In meinem Busen werde ich’s freilich nicht finden, sondern in Christo, da muß ich’s holen, dem Gesetz vorwerfen und sprechen: Siehe, der

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Philipper 3, 8.

“Ich achte alles für Kot, auf daß ich Christum gewinne. ” Philipper 3, 8. Ich will kurzum nichts anderes sehen noch wissen denn diesen Christum, der soll mir ein solch lieber werter Schatz sein, daß ich um seinetwillen mir nicht allein nichts anderes will gefallen lassen, sondern auch für Kot und Unflat halten. Der soll mir ein solches Licht und Morgenstern sein, daß, wenn ich ihn durch den Glauben ergriffen und gefaßt habe, ich nicht wissen, auch ungern darnach fragen will, ob in der ganzen Welt noch irgendein Gesetz, Sünde, Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit vorhanden sei. Denn wenn gleich alles auf

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Matthäus 7, 14

“Die Pforte ist enge, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt. ” Matthäus 7, 14 Ein Christ führt so ein schweres Leben, als ginge er auf einem schmalen Steige, ja auf eitel Schermessern. So ist der Teufel unter uns in der Welt, der schnappt ohne Unterlaß nach uns mit seinem Rachen, daß er uns bringe in Ungeduld, Verzweiflung und Murren wider Gott. Dazu stellt sich die Welt gegen uns und will nicht weichen und uns zum Himmel lassen. So liegt uns unser Fleisch auf dem Halse, daß wir allenthalben bedrängt sind. Und der Weg selbst ist so schmal,

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Johannes 8, 19.

“Wenn ihr mich kennetet, so kennetet ihr auch meinen Vater.” Johannes 8, 19. Hebe demnach nicht hinten noch oben an, daß du wolltest den Vater vorher erkennen lernen; da wird nichts daraus. Sondern also tue ihm: Schließ die Augen zu und sage: Ich weiß nichts von Gott noch vom Vater, ich komme denn hieher und höre, was Christus sagt. Denn was sonst außer dieses Mannes Wort, wie hoch es auch sein mag, gepredigt oder erdacht wird, das ist nicht der Vater, sondern bleibt Blindheit, Irrtum und der Teufel selber. Wenn ihr aber mich kennet, so kennet ihr auch den Vater.

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Matthäus 4, 3

“Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. ” Matthäus 4, 3. Sage nun, daß du einen Gott habest, der für dich sorge! Wo ist nun dein himmlischer Vater, der für dich sorgt? Ich meine ja, er lasse (verlasse) dich fein. Iß nun und trink von deinem Glauben! Laß sehen, wie du satt wirst! Wie fein bist du Gottes Sohn, wie väterlich stellt er sich gegen dich, daß er dir nicht eine Rinde vom Brot schickt, läßt dich so arm und dürftig sein. Glaubst du nunmehr, daß du sein

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Matthäus 3, 17

“Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe. ” Matthäus 3, 17 So predigt der höchste Prediger vom höchsten und größten Predigtstuhl, vom Himmel herab, und ist die Predigt die höchste Predigt, daß keine höhere in die Welt gekommen ist als die, da der allmächtige, ewige, barmherzige Gott von seinem gleich allmächtigen, lieben Sohn spricht: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Der größte Schüler und Zuhörer dieser Predigt ist der heilige Geist, die dritte Person göttlicher Majestät. Das sind hohe Prediger, Predigt und Zuhörer und können

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Matthäus 2, 11

“Sie taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. ” Matthäus 2, 11 Wie sollen wir (wer es vermag) Gold und Gut dahin wenden, daß unsers Herrn Christi Reich erhalten und gemehrt werde und Kindlein im Elend ihre Nahrung haben können? Das ist, wir sollen mit Geld und Gut dazu helfen, daß man fleißige Prediger des Evangeliums, feine Kirchendiener und Schulmeister habe, daß die Armen, die ihre Nahrung Krankheits oder anderer Not halber nicht schaffen können, erhalten werden. Und besonders, daß man junge Knaben, die zum Lernen tüchtig, aufziehe, auf daß unsere Nachkommen auch rechtschaffene Prediger und

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Jakobus 5, 17

“Elias war ein Mensch gleichwie wir, und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate.” Jakobus 5, 17 Wohl wahr ist es, daß wir nicht sind Josua, der durch sein Gebet die Sonne am Himmel hieß stillstehen, auch nicht Mose, der durch sein Gebet das Rote Meer zertrennt, auch nicht Elias, der Feuer vom Himmel herabstreut durch sein Gebet. Wir sind aber gleichwohl eben diesselben Leute, denen Gott sein Wort befohlen und durch seinen Geist und predigen läßt, ja ebensowohl sind wir solche Leute als Moses, Josua, Elias

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