Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

Matthäus 23, 37

“Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel. ” Matthäus 23, 37 Siehe, wie die natürliche Gluckhenne tut; es nimmt sich kaum ein Tier seiner Jungen so treulich an. Sie verwandelt ihre natürliche Stimme und nimmt an eine jammernde und klagende Stimme; sie sucht, scharrt und lockt die Küchlein. Wo sie was findet, da ißt sie nicht, sondern läßt es den Küchlein; mit ganzem Ernst und schreit und ruft sie wider den Geier und breitet ihre Flügel so willig aus und läßt die Küchlein unter sich und über sich steigen, mag

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Psalm 116, 10

“Ich glaube, darum rede ich; ich werde aber sehr geplagt. ” Psalm 116, 10 Glaubst du, so ist es nicht möglich, daß davon dein Herz nicht sollte in Gott lachen, frei, sicher und mutig werden. Dann bricht deine Liebe aus, tut jedermann, was sie kann, predigt und sagt solche Wahrheit, wo sie kann, verwirft alles, was nach dieser Lehre nicht gepredigt und gelebt wird. Siehe, so mag denn der Teufel solches nicht hören noch sehen. Will sein Ding vor dir unverworfen haben, hängt an dich alles, was da groß, gelehrt, reich und gewaltig ist, macht dich zu einem Ketzer und

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Jakobus. 1, 18

“Er hat uns gezeugt nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit. auf daß wir wären Erstlinge seiner Kreaturen. ” Jakobus. 1, 18 Der ganze Mensch muß in das Evangelium kriechen und allda neu werden, die alte Haut ausziehen, wie die Schlange tut; wenn ihre Haut alt wird, sucht sie ein enges Loch im Felsen; da kriecht sie hindurch und zieht ihre Haut selbst ab und läßt sie draußen vor dem Loche. Also muß der Mensch auch in das Evangelium und Gottes Wort sich begeben und getrost folgen seiner Zusage; er wird nicht trügen. So zieht er ab seine alte

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2. Kor. 5, 21

“Gott hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. ” 2. Kor. 5, 21 Was eure Seele macht, möchte ich gern wissen, ob sie endlich einmal der eigenen Gerechtigkeit überdrüssig worden und sich nach der Gerechtigkeit Jesu Christi sehnen wollte. Es verstehen es heutzutage viele und die am meisten, die aus; allen Kräften gerecht und fromm sein wollen, wissen aber nichts von der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt und uns in Christo so reichlich geschenkt ist, suchen vielmehr bei sich so lange Gutes zu

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Lukas 2, 34

“Dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel. ” Lukas 2, 34 So hat denn das Kindlein Jesus zweierlei Bilder, ein ärgerliches Bild und ein schönes, tröstliches Bild. Einigen ist’s ein Fall, wie ein Stock, im Wege gelegt, darüber sie fallen. Andern ist’ s ein Auerstehen, wie ein Fels am Wege, daran man sich lehnt und aufrichtet. Die stolzen, hoffärtigen und klugen Heiligen laufen mit dem Kopfe wider ihn, prallen zurück, lästern und fluchen ihm; aber die Toren, Narren und armen Sünder stehen an ihm auf und glauben an ihn. Was liegt, das steht an ihm auf;

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Kolosser 2, 6 – 7

“Wie ihr angenommen habt den Herrn Christum Jesum, so wandelt in ihm und seid gewurzelt und erbauet in ihm und seid fest im Glauben.” Kolosser 2, 6 – 7 Die sicheren falschen Christen, die viel vom Glabuen rühmen, mögen zusehen, daß sie sich nicht betrügen mit solchem falschen, eitlen Ruhm: Ich bin getauft und ein Christ, darum bedarf ich nichts mehr usw. Sondern sie mögen danach trachten, daß ihr Glaube recht gewurzelt und gegründet sei und sich so versuche und beweise, daß er fest stehe und die Stöße und Wetter des Schreckens überwinden könnte. Sonst wird sich dein Ruhm und

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1. Korinther 10, 12

“Wer sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle.” 1. Korinther 10, 12 Ach, ich weiß leider sehr wohl, daß Ärgernisse müssen kommen, und ist wohl kein Wunder, wenn ein Mensch fällt. Das ist aber ein Wunder, wenn ein Mensch aufsteht vom Falle und danach bleibt stehen. Petrus ist gefallen, damit er erführe, er sei ein Mensch. Es fallen auch heutzutage wohl Cedern Libanons, die mit ihren Gipfeln an den Himmel langen, ja, es ist auch sogar – welches alle Wunder übertrifft – ein Engel im Himmel und Adam im Paradiese gefallen. Was ist’s denn Wunder,

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Philipper 4, 13

“Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus. ” Philipper 4, 13 Der Glaube ist ein allmächtig Ding, dessen Kraft unmäßig ist. Aus welcher Beschreibung folgt, daß, wer das ohnmächtige Ding, die Welt, durch das allmächtige Ding, den Glauben, nicht überwindet, den Glauben nicht habe. Dieser Glaube ist nicht ein unnützes, faules, totes Ding, das im Herzen auch eines toten Sünders verborgen liegt wie eine leichte, unnütze Spreu oder tote Fliege zur Winterszeit in einer Ritze steckt, bis so lange die Liebe dazukomme und sie aufwecke und lebendig mache, sondern, wo es anders ein rechtschaffener, wahrer Glaube ist,

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1. Petrus 5, 7

“Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorget für euch. ” 1. Petrus 5, 7 Sorget nichts! Kommt aber etwas, das euch Sorge machen will, wie es denn sein muß, da ihr viel Anstöße haben müßt auf Erden, so stellt euch also: Überwindet euch gar nicht mit eurer Sorge, es sei, welcherlei es wolle, sondern laßt die Sorge und kehrt euch mit Gebet und Flehen zu Gott und bittet ihn um alles, das ihr mit Sorgen wolltet ausrichten, daß er’s ausrichte. Und tut das mit Dank, daß ihr einen solchen Gott habt, der für euch sorge und dem ihr

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Psalm 5, 8

“Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte und anbeten gegen deinen heiligen Tempel in deiner Furcht.” Psalm 5, 8 In zwei Dingen muß man sich in diesem Leben üben, in der Furcht und in der Hoffnung. Das sind zwei Wasserquellen, die oben und unten fließen, wie Richter 1, 15 geschrieben steht. Die Furcht kommt aus dem Ansehen der Drohungen und furchtbaren Gerichte Gottes, vor dessen Angesicht niemand rein, niemand kein Sünder, niemand unverdammlich ist. Die Hoffnung geht hervor aus dem Ansehen der Verheißung und der freundlichsten Barmherzigkeit Gottes, wie geschrieben steht in Psalm 25,6: Gedenke, Herr,

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