Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

Psalm 119, 105

“Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. ” Psalm 119, 105 Ist das wahr, wie es nicht fehlen kann, so muß auch das wahr sein, daß außer Gottes Wort aller Menschen Lehre und Weisheit, sie scheine und gleiße so schön und herrlich sie kann, eitel Finsternis ist. Vernunft ist auch ein Licht und ein schönes Licht, aber den Weg und den Fuß, der da soll aus den Sünden und dem Tode gehen zur Gerechtigkeit und zum Leben, kann es nicht weisen noch treffen, sondern bleibt in Finsternis. Gleichwie unsere Wachslichter nicht Himmel und Erde erleuchten,

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Matthäus 13, 33

“Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm, und vermengte ihn unter drei Scheffel Mehls, bis daß es ganz durchsäuert ward. ” Matthäus 13, 33 Nachdem das Evangelium als ein neuer Sauerteig einmal unter das menschliche Geschlecht (das ist der Teig) gemengt worden, so wird es nicht aufhören bis an’s Ende der Welt, sondern wird sich durch die ganze Masse derer, die da sollen selig werden, ziehen und zu allen kommen, die es wert sind, auch wider Willen aller Pforten der Hölle. Und gleichwie es unmöglich ist, daß die Säure, wenn sie einmal unter den Teig gemengt worden,

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Matthäus 5, 28

“Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. ” Matthäus 5, 28 Wenn nicht mehr Werke geboten wären als die Keuschheit allein, so hätten wir alle genug zu schaffen daran, so ein gefährlich wütendes Laster ist die Unkeuschheit, denn es in allen Gliedern tobt, im Herzen mit Gedanken, in den Augen mit dem Gesicht, in den Ohren mit dem Gehör, in dem Munde mit Worten, in Händen, Füßen und ganzem Leibe mit Werken. Es haben alle Heiligen darüber geklagt und geweint. Wenn aber das Werk der Keuschheit bestehen soll, so

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Matth. 11, 28

“Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. ” Matth. 11, 28 Gott, der Allmächtige, will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe (Hes.18, 23). Es ist sein ernstlicher Wille und Meinung, auch Befehl, von Ewigkeit beschlossen, alle Menschen selig und der ewigen Freuden teilhaftig zu machen. Seine Gnade reckt und streckt sich vom Aufgang bis zu dem Niedergang, von Mittag bis gegen Mitternacht, und überschattet alle, die sich bekehren, wahre Reue und Buße tun, und sich seiner Barmherzigkeit teilhaftig machen und Hilfe begehren. Dazu gehört ein rechter,

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Römer 3, 31

“Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf. ” Römer 3, 31 Siehe, das ist die Lehre und Kraft des Evangeliums und der Schatz, davon wir selig sind, welches uns dazu bringt, daß wir auch anfangen, das Gesetz zu erfüllen. Denn wo die große grundlose Liebe und Wohltat Christi erkannt und geglaubt wird, da quillt auch heraus die Liebe, beide zu Gott und dem Nächsten. Denn durch solche Erkenntnis und Trost bewegt der heilige Geist das Herz, daß es Gott hold wird und ihm zu Lob und Dank auch

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Römer 8, 17

“Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. ” Römer 8, 17 Wenn du willst ein Miterbe sein des Herrn Jesu Christi und nicht mit leiden und sein Bruder sein und ihm nicht gleich werden, so wird er dich gewiß am Jüngsten Tage für keinen Bruder und Miterben erkennen, sondern wird dich fragen, wo du deine dornene Krone, Kreuz, Nägel und Geißel habest, ob du auch der ganzen Welt ein Greuel gewesen bist, wie er und alle seine Glieder

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1. Petrus 3, 12

“Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet. ” 1. Petrus 3, 12 Diesen Vers schreibe in dein Herz mit festem Glauben und siehe, ob er dir nicht Friede und Gutes schaffen wird. Kannst du das glauben, daß Gott droben sitze und nicht schlafe oder anderswo hinsehe und dein vergessen habe, sondern mit wackern offnen Augen sieht auf die Gerechten, die da Gewalt und Unrecht leiden, was willst du denn klagen und Unmuts werden über Schaden oder Leid, das dir widerfährt, wenn er seine gnädigen Augen gegen dich wendet und freilich auch gedenkt als

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Epheser 6, 5 – 6

“Ihr Knechte, seid gehorsam euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern in Einfältigkeit eures Herzens als Christo, nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi. ” Epheser 6, 5 – 6 Ein Knecht, wenn er arbeitet und nicht ferne stehet noch denket denn also: Mein Herr gibt mir meinen Lohn, darum diene ich ihm, sonst sehe ich ihn nicht an u. dgl., der hat nicht ein rein Herz oder Meinung, denn er dient nur um einen Bissen Brotes; wenn das aufhört, so hört er auch auf. Ist er aber fromm und ein

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1. Petrus 4, 1

“Weil nun Christus im Fleisch für uns gelitten hat, so wappnet euch auch mit dem selbigen Sinne. ” 1. Petrus 4, 1 Christus hat uns nicht allein mit seinem Leiden geholfen vom Teufel, Tod und Sünden, sondern auch ein Exempel gelassen, welchem wir in unserm Leiden sollen nachfolgen. Und wiewohl unser Leiden und Kreuz nicht also soll aufgeworfen werden, daß wir dadurch selig werden oder das Geringste damit verdienen wollten, sollen wir Christo dennoch nachleiden, daß wir ihm gleichförmig werden. Wohlan, will ich ein Christ sein, so muß ich die Hoffarbe auch tragen; der liebe Christus gibt kein ander Gewand

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Sacharja 2, 8

“Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an. ” Sacharja 2, 8 Das ist eine teure Verheißung zu trefflichem Trost und Trutz der Christen wider ihre Verfolger, daß sie wissen, daß es ihm so nahe geht und er so hart sich unseres Leidens annimmt, daß er’s heißt sein Augapfel angegriffen und so wenig ertragen will, als jemand leiden kann, daß man ihm im Augapfel viel Tastens mache. Also daß der Teufel, wenn er einen Christen angreift, so greift er, daß er sich selbst muß in die Zunge beißen und die Finger verbrennen. Denn wo das geringste Glied der Christenheit leidet,

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