„Verstehest du auch, was du liesest?“
Apostelgeschichte 8, 30

Wir haben wohl erfahren, wie das Volk und die Jugend aus der Predigt wenig lernen, wenn sie nicht besonders gefragt und verhört werden. Wo will man aber das besser tun, und wo ist’s nötiger, als wenn sie sollen zum heiligen Abendmahl gehen? Weil wir gedenken, Christen zu erziehen und hinter uns zurückzulassen und im heiligen Abendmahl Christi Leib und Blut reichen, wollen und können wir solches niemand geben, er werde denn zuvor verhört, was er vom Katechismo gelernt und ob er wolle von Sünden lassen, die er dawider getan hat. Denn wir wollen aus Christi Kirche nicht einen Schweinestall machen und einen jeden unverhört zum heiligen Abendmahl wie die Schweine zum Troge laufen lassen. – Weil ein Pfarrherr soll ein treuer Diener Christi sein, muß er soviel ihm möglich ist, das Sakrament nicht vor die Schweine und Hunde werfen, sondern hören, wer die Leute sind. Betrügen sie denn ihn und sagen nicht recht, so ist er entschuldigt; sie haben sich selbst betrogen.