Jesus sagt:
„Lass es jetzt zu; denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen!“ (Matthäus 3, 15)
Diese Worte richtete Jesus an Johannes, den Täufer, als dieser sich dagegen wehrte, den Herrn zu taufen.
Und wie Recht hatte doch Johannes! Denn hätte Jesus es wirklich nötig gehabt, sich durch Johannes taufen zu lassen – mit einer Taufe zur Vergebung der Sünden? Nein, keinesfalls, denn unser Herr war ohne Sünde.
„Aber Er entäusserte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden.“ (Philipper 2, 7)
Wir nehmen oft wie selbstverständlich eine Sonderposition ein. Wir halten uns für wichtig. Wir tun und sagen Dinge, die wir gemäß unserem Stand für richtig befinden. Wir leben manchmal so, als ob wir dieser Welt schon halb entrückt wären. Nicht so Jesus: Er machte zwischen Sich und Seinen Mitmenschen keinen Unterschied. Es wurden damals viele Menschen durch Johannes getauft, und so war auch Jesus bereit, sich taufen lassen. Er stand als Mensch nicht über den Menschen, sondern neben ihnen. Das war die Passion unseres Herrn. Er kam auf diese Erde, ließ sich mit vielen anderen Menschen durch Johannes taufen, hatte mit Zöllnern und Sündern Gemeinschaft, aß und trank mit ihnen (Markus 2, 16) – um sie zu gewinnen:
„Denn des Menschen Sohn ist gekommen, das Verlorene zu retten.“ (Matthäus 18, 11)
Der Apostel Paulus lebte auch in dieser Gesinnung. Er schreibt den Korinthern:
„Denn wiewohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht… Den Juden bin ich wie ein Jude geworden… denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz… Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden… ich bin allen alles geworden, damit ich allenthalben etliche rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.“
(1.Korinther 9, 19-23)
Lasst uns in dieser Welt auf alle Sonderrechte verzichten und so leben, wie unser Herr es gelehrt und Paulus es uns vorgelebt hat.
Marcel Malgo
für Evangeliumsnetz e.V