„Abraham glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.“
1. Mose 15, 6
So jemand fragen wollte, ob auch Abraham vor dieser Zeit wäre gerecht gewesen, wollte ich antworten: Ja, er wäre gerecht gewesen darum, daß er Gott geglaubt hatte. Es hatte Abraham, da er aus Gottes Befehl sein Vaterland verließ und sich in das Elend wagte, auch wohl einen trefflichen Glauben; es wird aber solches zu tun nicht allen befohlen. Darum wird auch dabei dieses nicht gesagt: Abraham glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Hier aber setzet es der heilige Geist, da er von dem himmlischen Samen redet, auf daß diese Lehre in der Kirche zu allen Zeiten gewiß gemacht werde, nämlich daß alle, die mit Abraham dieser Verheißung glauben, wahrhaftig gerecht sind. Denn diesen Spruch hat der heilige Geist in diesen Text, als darein er eigentlich gehöret, klar und deutlich setzen wollen, daß Gerechtigkeit nichts anderes sei, denn Gottes Verheißungen glauben.