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Über den Tod nachdenken

Vor kurzem besuchte ich eine ältere Dame anlässlich ihres Geburtstages. Wir sprachen über das Altwerden und schließlich auch über den Tod. Als sie merkte, dass ich mich auch mit meinem eigenen Sterben auseinandersetze, sagte sie so etwas wie: „In deinem jungen Alter musst du dir über das Sterben ja noch nicht so viele Gedanken machen.“

Ich erinnerte mich an einen Ausspruch des Missionars Jim Elliot, der sich früh mit seinem eigenen Tod ausführlich auseinander setzte:

„Ich darf es nicht sonderbar finden, dass Gott Menschen in der Jugend hinwegnimmt, die ich selber noch auf der Erde gelassen hätte. Gott bevölkert das Jenseits, und ich kann nicht von Ihm erwarten, dass Er sich beschränkt auf alte Leute.“

Wir sind es gewohnt, dem Tod größtenteils aus dem Weg zu gehen. In unserem Alltag wollen wir möglichst wenig mit ihm konfrontiert werden. Wir verdrängen unsere eigene Sterblichkeit. Meiner Beobachtung nach verlernen wir sogar, über das Sterben zu sprechen.

Was aber sagt uns Gottes Wort?

„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!“ (Psalm 90,12)

Warum versuchen wir uns dieser Thematik zu entziehen? Weil der Tod unweigerlich weitere Fragen aufwirft. Etwa die Frage nach einem möglichen Zorn Gottes. Die Angst, nach dem Tod gänzlich machtlos mit anzusehen, dass es eben doch weitergeht.

„Wer aber erkennt wirklich, wie gewaltig dein Zorn und dein Grimm ist? Wer begreift, welche Ehrfurcht dir gebührt?“
(Psalm 90,11)

Die Gewissheit meiner Sterblichkeit verstärkt meine Suche nach Gott im Alltag. Ich habe beschlossen, meiner Sterblichkeit nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Nein, ich halte sie mir sogar regelrecht vor Augen. Sie erinnert mich daran, mein Leben immer wieder an Jesus Christus zu übergeben. Denn von ihm können 1000 Tode mich nicht trennen.

Machen Sie mit?

Ihr
Manuel Stoll
für das Evangeliumsnetz e.V.