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Das Adventsgesicht der Christen

‚“Bitte warten Sie hier!“ sagte ich zu dem Blinden und ließ ihn an einer verkehrsgeschützten Ecke des Hauptbahnhofes allein.
Ich wollte ihm das Gewühl ersparen auf dem Weg zum Schalter, zur Auskunft, zur Fahrplantafel und zur Post.
Zurückkehrend sah ich ihn schon von weitem stehen, während die Menschen an ihm vorbei hetzten. Ein Kind starrte ihn an, ein Gepäckkarren fuhr einen Bogen um und ein junger Mann, der Werbezettel verteilte ging fast scheu von ihm wieder weg, nach einem irrtümlichen und vergeblichen Angebot.
Er stand aber ganz still, der Blinde . Und auch ich musste ein paar Augenblicke stehenbleiben. Ich musste sein Gesicht ansehen. Die Schritte um ihn her und die unbekannten Stimmen und all die Geräusche eines lebhaften Verkehrs, die schienen für ihn keine Bedeutung zu habe. Er wartete still. Es war ein ganz geduldiges, vertrauendes und gesammeltes Warten. Es war kein Zweifel auf dem Gesicht, dass ich etwa nicht wiederkommen würde. Es war ein wunderbarer Schein der Vorfreude darin; er würde bestimmt wieder bei der Hand genommen werden.
Ich kam nur ganz langsam los von diesem Anblick mit dem eindrucksvoll wartenden Gesicht mit den geschlossenen Lidern; dann wusste ich auf einmal: So musste eigentlich das Adventsgesicht der Christen aussehen!‘

Still und geduldig und voller Vertrauen sich von Gott an die Hand nehmen und durch den Trubel unserer Zeit führen lassen.

Wir wünschen Ihnen Gottes reichen Segen für die kommende Weihnachtszeit. Möge der Friede Gottes Sie durch diese Tage begleiten und Gottes Geist Ihre Gedanken noch mehr ausfüllen.

Herzlichst Ihr

Munir Hanna
für den Evangeliumsnetz e.V