„Die göttliche Torheit ist weiser denn die Menschen sind.“
1. Korinther 1, 25
Wenn Gott etwas heißt, sagt oder tut, so sollst du dein Maul zuhalten und auf deine Knie fallen, weiter nichts sagen noch fragen, sondern tun, was er dich heißt, hören, was er dir sagt und dir gefallen lassen, was er tut. Denn Gott will von uns ungemeistert sein, die wir von Natur Kinder des Zorns, Sünder und Lügner sind. Deshalb sein Rat, Wort und Werk uns viel zu hoch ist, als daß wir’s verstehen sollten. Noch sind wir so blinde, vermessene Narren, die sich dünken lassen, daß sie es nicht allein verstehen, sondern auch wohl besser machen könnten. Weil wir nun solcher Unart von Natur sind, so sollten wir unsere Weisheit beiseite legen und in Gottes Gebot und Sachen also denken: Siehet es mich närrisch an, so ist es in der Wahrheit keine andere Ursache, als daß ich ein großer Narr bin, der die göttliche Weisheit nicht fassen noch verstehen kann; denn meine Torheit und Blindheit hindert mich.