Lesedauer 2 Minuten

„So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“
Römer 3, 28

So hoch der Himmel von der Erde ist, so weit soll auch das Gesetz von der Rechtfertigung geschieden werden. Und im Handel der Rechtfertigung soll nichts gelehrt, geredet noch gedacht werden als allein das Wort der Gnade in Christo beweist. Das Gesetz dient und hilft gar nichts zur Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, auch nicht im kleinsten Stücke. Wenn es recht verstanden wird, so macht’s verzagt und richtet Verzweiflung an; wird’s aber nicht recht verstanden, so macht es Heuchelei. Gleichwie das Evangelium, wenn es nicht recht verstanden wird, so macht es sichere, rohe Leute wieder; wenn es recht verstanden und geglaubt wird, so macht es fromme, gottselige Leute. Die christliche Gerechtigkeit, die unser einiger Schutz ist, nicht allein wider alle Gewalt und List der Menschen, sondern auch wider die Pforten der Höllen, ist, wie gesagt, daß wir gerecht und selig werden durch den Glauben an Christum, ohn alles Zutun aller Werke. (Römer 4, 5: Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, (oder durch die Werke selig werden will), glaubet aber an den, der die Gottlosen gerecht machet, dem wird sein Glaube (das ist, die durch den Glauben ergriffene Unschuld und Gerechtigkeit Christi) gerechnet zu Gerechtigkeit.)