„Siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr, die ihr eigen Wort führen und sprechen: Er hat’s gesagt. Siehe, ich will an die, so falsche Träume weissagen, spricht der Herr, und predigen dieselben und verführen mein Volk mit ihren Lügen und losen Theidingen (Geschwätz) und dem Volke nichts nütze sind, spricht der Herr. “
Jeremia 23, 31 – 32

Wer kann doch predigen, er sei denn ein Apostel? Wer ist aber ein Apostel als der, der das Wort Gottes bringt? Wer kann aber Gottes Wort bringen als der, der Gott gehört hat? Mag man aber den auch einen Apostel nennen, der nichts anderes als seine Träume und menschlichen Satzungen und philosophische Lehre dem Volke vorträgt? Ja, ein Dieb ist er, ein Mörder, ein Verderber und Würger der Seelen; – der nicht gesandt ist, sondern kommt von selbst, und das erkennen die bekümmerten und geängstigten Gewissen sehr wohl. Denn so oft Gottes Wort gepredigt wird, macht es fröhliche, weite, sichere Gewissen; denn es ist ein Wort der Gnade, der Vergebung, dazu ein gutes und süßes Wort. Wenn man aber Menschenworte predigt, das macht ein trauriges, enges, zitterndes Gewissen in ihm selbst. Denn es ist ein Wort des Gesetzes, des Zornes und der Sünden, zeigt an, was der Mensch nicht getan hat und was er doch tun sollte.