„Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem Zorn. “
Römer 12, 19

Wenn uns ein Leid geschieht, so ist so bald Fleisch und Blut da und tut wie Fleisch und blut, fängt an zu wallen und zu wüten mit Zorn und Ungeduld. Denn es tut natürlich wehe, wenn uns Unrecht und Gewalt geschieht. Darum muß man hier wehren und widerstehen; denn daß dir’s wehe tut, das gehet wohl hin; aber daß du dich dazu willst rächen, so und so wieder schaden, das ist verboten. Darum siehe darauf, daß du es recht aufeinander richtest und ein Recht das andere nicht breche noch zerstöre, sondern laß es recht zusammen stimmen, daß beides bleibe. Kannst du dein Recht nicht ausführen ohne größeres Unrecht, so laß dasselbe fahren; denn es gilt nicht, Unrecht mit Unrecht wehren oder strafen. Und Gott will nicht, daß um deines Bettelrechtes willen der ganzen Welt Recht untergehe.