„Tue das Werk eines evangelischen Predigers, richte dein Amt redlich aus. “
2. Timotheus 4, 5

In der geistlichen Schäferei, das ist in Christi Reich, soll man den Schäflein Christi nicht Gottes-Gesetze, viel weniger Menschen-Gesetze predigen, sondern das Evangelium, das ein Troststecken und Stab heißt, dadurch sie Stärke im Glauben, Erquickung im Herzen und in allerlei Ängsten und Todesnöten Trost empfangen. Die so predigen, treiben das geistliche Hirtenamt recht, weiden die Schafe Christi auf einer grünen Aue, – und wo man solche hört, da soll man gewiß dafür halten, man höre Christum selbst. Man soll sie auch für rechte Hirten, das ist für Christi Diener und Gottes Haushalter erkennen und sich gar daran nicht kehren, daß sie die Welt für Ketzer und Verführer ausschreit und verdammt. Wieder, die etwas anders als das Evangelium predigen, die sind gewiß greuliche Wölfe und Mörder.