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„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. “
2. Mose 20, 12

Dem jungen Volk muß man vorstellen, ihre Eltern an Gottes statt vor Augen zu halten und also denken, ob sie gleich, gering, arm, gebrechlich sind, daß sie dennoch Vater und Mutter sind, von Gott gegeben. Des Wandels oder Fehls halben sind sie der Ehre nicht beraubt. So lerne nun zum ersten, was die Ehre gegen die Eltern heiße, nämlich, daß man sie vor allen Dingen wert und herrlich halte als den höchsten Schatz auf Erden. Dann auch mit Worten sich züchtig gegen sie stelle, nicht übel anfahre, poche noch poltere, sondern lasse sie recht haben und schweige, ob sie gleich zu viel tun. Zum dritten auch mit Werken, das ist: mit Leib und Gut solche Ehre beweise, daß man ihnen diene, helfe und versorge, wenn sie alt, krank, gebrechlich oder arm sind, und solches alles nicht allein gern, sondern mit Demut und Ehrerbietung als vor Gott getan. Denn wer das weiß, wie er sie im Herzen halten soll, wird sie nicht lassen Not und Hunger leiden, sondern über und neben sich setzen und mitteilen, was er hat und vermag.