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„Es ist mir gegeben ein Pfahl in’s Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe. “
2. Korinther 12, 7

Paulus, achte ich, wird wohl der größesten Heiligen einer sein, desgleichen auch der Prophet David. Aber wenn sie auf’s höchste gekommen sind, haben sie vor dem Abgott der Werkheiligkeit nicht mögen sicher sein, wie sie selbst klagen. Denn Paulus bekennt frei, Gott habe ihm müssen einen Engel des Satans aus der Hölle heraus schicken, der ihn spießte und recht wohl zumarterte, allein darum, daß ihn die große Erleuchtung nicht überhübe, als wäre er deshalb besser und heiliger vor Gott. Siehe, der treffliche Mann im Geist und Glauben besteht so große Gefahr, er möchte in solche Hoffart fallen, daß er sich selbst kitzelte und vor Gott käme mit seiner eigenen Heiligkeit und mit solchem Register: So viel habe ich getan, gelitten, gepredigt, bekehrt usw., daß kein Rat war, dem Unglück zu wehren als damit, daß er einen solchen Teufel am Halse haben mußte, der ihn plagte, daß er mußte bekennen, was er wäre, wäre er aus lauter Gnaden um keines Werkes noch Verdienstes willen.