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„Ihr vertraget gern die Narren, dieweil ihr klug seid. “
2. Korinther 11, 19

Böse Prediger haben das Glück, daß man alle ihre Torheit trägt und duldet, und ob man gleich greift und fühlt, daß sie gröblich Narren, doch geht es ihnen hinaus, und man hält es ihnen zu gute. Aber den rechten Lehrern kann man schlecht nichts zugute halten, sondern man lauert auf ihre Worte und Werke, ob man sie fangen könne, und wo man einen Splitter kann finden, nur zum Schein, da macht man eitel große Balken draus, da ist kein Dulden, sondern eitel Urteilen, Verdammen und Verachten. Darum ist’s ein verdrießliches Amt zu predigen, daß, wer nicht allein Gottes Ehre und des Nächsten Nutzen ansieht, nicht darin beharren kann. Er muß arbeiten und andere lassen die Ehre und den Nutzen haben. er muß Schaden und Spott zum Lohn haben. Hier heißt es lieben und nicht genießen, und doch nicht lassen verdrießen. Das muß Gottes Geist tun, Fleisch und Blut tut es nicht.