„Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
1. Mose 3, 15
Dieses sind die Worte, so eigentlich des Satans Urteil betreffen und darinnen für alle Frommen ein fester Trost enthalten ist. Dem Teufel wird der Sohn Gottes entgegengestellt, und dieses Schutzes halben ist die Kirche in Sicherheit. Aber noch lässet der Satan nicht ab von solcher Grausamkeit, Haß und Feindschaft wider diesen Samen des Weibes. Als Christus in der Wiege liegt, stellt er ihm durch Herodes nach, also, daß er in Ägypten unter den Heiden leben muß. Nach dem versuchet er alles wider ihn, bis er ihn letztlich den Juden im Garten überantwortet, ihn greifen und an das Kreuz bringen lässet. Eine solche heftige Feindschaft führt er wider den Sohn Gottes. Weil er aber nun siehet, daß er zur rechten Gottes sitzet und allen seinen Pfeilen entgangen ist, legt er sich mit aller Wut wider die arme Kirche. Die liebe Kirche muß wohl unfriedlich sein. Wenn sie den Feind ihres Herrn Jesu Christi nicht hören will. Wie soll sie ihm anders tun? Der Fersenbeißer, der Teufel, will nicht ruhen, noch seinem Kopftreter Friede lassen. So will der Kopftreter, unser Herr, solchen Fersenbeißer nicht leiden. Sei du nun klug, und menge dich nicht in diesen Hader, was gilt’s, du sollst Scheidemanns-Lohn darüber kriegen, daß dich Christus verdammt und der Teufel zerreißt. Darum laß gehen, wie es geht, menge dich nicht zwischen Tür und Angel, du wirst Christum und Belial nicht vertragen, die Feindschaft ist zu hart aneinander geschworen. Einer muß zuletzt untergehen, und der andere bleiben, anders wird nichts daraus. Es ist der Welt größte Torheit eine, wenn sie Christum und Belial, Fromme und Gottlose vereinigen will.