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„Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen.“
1. Johannes 4, 9

Hier ist alles auf’s höchste, der Geber, die Liebe, und das Geschenk, welches uns aus lauter Liebe gegeben wird, nicht aus Verdienst, und also gegeben, daß es eine Gabe bleiben soll, und weder geborgt, Geliehen, noch bezahlt heißen, da man nichts dafür gibt und nichts mehr tut, als daß man die Hand herhalte, und solchen Schatz willig und gern annehme. Aber Gott sei es geklagt, daß nicht Herzen und Hände da sind, welche solches Geschenk annehmen. – Denn wenn wir’s recht bedächten, und nicht so kalt wären, sollten unsere Herzen so sehr in Freuden brennen, daß wir Gott nicht allein gern dienen, sondern auch alles um seinetwillen gern leiden, und dennoch dazu lachen sollten, weil wir einen solchen Schatz von ihm haben. Aber Dank habe unser Unglaube, der solche Freude in der Welt in des Teufels Namen umsieht, die doch alle umsonst und verloren ist.